„Der 16. Juni ist für Leute wie mich ein Feiertag.“ An diesem Tag im Jahre 1904 spielt Ulysses von James Joyce. In Irland und auch anderswo in der Welt ist dieses Datum Anlass, das Buch wieder zu lesen, oder Lesungen beizuwohnen, Theaterprojekte zu sehen oder auch in einer bestimmten Bar oder Pub zu einer bestimmten Uhrzeit, einen zu trinken. Über Ulysses wurde und wird viel geschrieben, viel gezetert, viel diskutiert, aber gesungen wurde über diese Buch, bis jetzt noch nicht! Das ändert sich ab sofort mit Ein Tag mit Joyce dem neuen Album von Axel Bloom. Hier sind achtzehn Songs versammelt, von Ulysses inspiriert, die dem Bloomsday folgen: Es beginnt alles morgens auf einem Turm in der Dubliner Bucht und endet mit Molly Bloom nachts im Bett.
„Mich hat Ulysses gerüttelt, festgehalten, verwirrt, erleuchtet, getröstet, berührt und abgestoßen. Nach fünfzig Seiten habe ich nicht aufgehört, sondern habe mir Notizen gemacht – den Impuls hatte ich noch nie bei einem Buch, (…) das war wie, diesen einen ersten Songs zu hören – der einen umhaut – als ich sofort wusste, dass ich unbedingt Gitarre spielen lernen muss.“ Zwanzig Jahre später hat Axel alles was ihm in die Finger kam von und über Joyce gelesen, hat in Dublin die Schauplätze besucht und Ulysses liegt immer neben seinem Bett, wo andere Bücher kommen und gehen. So war es nur eine Frage der Zeit bis Axel Bloom die Liebe zu diesem Buch und dessen Autor in Lieder umsetzt. Entstanden sind mit Gitarre, Klavier und Papier achtzehn Lieder voller Typen und Persönlichkeiten, die realer und zeitgemäßer kaum sein könnten. „Niemand muss Ulysses gelesen haben, um mein Album zu mögen – oder mich und Joyce zu hassen!“, schmunzelt der Liedermacher.
Kürzlich aus Zürich nach Hamburg emigriert, mit der Erkenntnis „Die Berge sagen mir nichts“, ist Axel Bloom im Herzen ein Großstadt-Punk, in seinen Liedern ein kantiger Feingeist, der von Beton und Vorgärten erzählt, von Häfen und Hoffnungen träumt oder sich über Prozac und Klassentreffen beschwert. Mit Ein Tag mit Joyce hat er das Album gemacht, welches vielleicht sein persönlichstes ist, und dass obwohl zwischen der Veröffentlichung des Buchs und dieser CD fünfundneunzig Jahre liegen. Um es mit Fritz Senn zu sagen: „Beschäftigen Sie sich über Jahre mit etwas, was niemand sonst tut und was die meisten abschreckt, und gleich gelten Sie in Ihrem Heimatdorf als Autorität und werden bei Gelegenheit festlich vorgezeigt“.
Einlass ab 19:30
Ticket (EUR 5 – keine Ermäßigung) nur an der Abendkasse